Planning without overview. On how Munich’s planners plan for cycling, complexity and the baroque.

Peters, Pim
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Datum

2019

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Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

München

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DI
urn:nbn:de:bvb:91-diss-20191220-1516402-1-0

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Zusammenfassung

Die Arbeit untersucht, wie Planerinnen und Planer planen. Basierend auf einer ethnografischen Studie der Radverkehrsplanung im Münchner Planungsreferat werden Methoden und Praktiken der Verkehrsplanung beleuchtet und die Aufgaben, mit denen sich die Münchner Planer*innen befassen herausgearbeitet. An dieser Stelle wird auch darauf eingegangen, was es bedeutet, ohne Übersicht zu planen. Planung ohne Übersicht mag wie ein contradictio in terminis klingen. Planung hat eine lange Geschichte, in der Übersicht eine Voraussetzung für die Organisation des städtischen Lebens gesehen wird. Nur wenn die Stadt als zusammenhängendes Ganzes gesehen und verstanden wird, kann geplant werden, so zumindest das Anliegen der Planer*innen. Die Etablierung einer solchen Sichtweise erfordert jedoch, dass sich unterschiedliche Arten der Wertschätzung und Kenntnis der Stadt zu einer einheitlichen Perspektive addieren. Es wird davon ausgegangen, dass eine gute Planung die Übereinstimmung von Karten, Zahlen, Zielen und Vorschriften erfordert. In der untersuchten Planungssituation entstanden unterschiedliche Planungsmethoden- und praktiken, die zu keinem einheitlichen Planungsergebnis führten. Für viele mag sich das wie ein Misserfolg anfühlen oder wie eine Kritik klingen. Eine zentrale These dieser Untersuchung ist jedoch, dass Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen lernen müssen, diese Nichtkohärenz zu schätzen. Um die Rolle von Inkonsistenzen wertzuschätzen, bedarf es jedoch eines Wandels im Denken über Planung und ihr Verhältnis zur Welt, die sie zu planen versucht. Fachlich ausgedrückt, erfordert dies eine Verschiebung von einem romantischen zu einem barocken Komplexitätsbegriff. Ersterer sieht das Ziel von Planung darin, eine einheitliche Übersicht über eine komplexe urbane Welt „da draußen“ zu schaffen. Letzterer sieht Planung hingegen als eine Praxis, die die Welt durch eine Vielzahl von Planungsmethoden artikuliert, die sich möglicherweise nicht summieren. Die barocke Komplexität verzichtet daher zwar auf die Möglichkeit der Übersicht, definiert aber, wie die Arbeit zeigt, nicht nur besser, wie Planer in der Praxis planen, sondern eröffnet auch neue Einsichten für deren Verbesserung.

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Seiten

VII, 137

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