Auflistung nach Schlagwort "Architekturkritik"
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Zeitschriften-/Zeitungsartikel Die Neue Vahr und die Konjunkturen der Großsiedlungskritik 1957-2005.(2013)Im Beitrag wird die These vertreten, dass sich die öffentliche Beurteilung der Bremer Trabantenstadt seit ihrer Entstehung antizyklisch zur "realen" Problemlage verhielt. Der erste Teil zeichnet die Entstehungsgeschichte der Neuen Vahr und ihre anfänglich geradezu enthusiastische Bewertung nach. Der zweite Abschnitt erläutert die Mitte der 1960er Jahre einsetzende Kritik, die in den folgenden zwei Jahrzehnten immer stärker anschwoll, und kontrastiert sie mit der in diesem Zeitraum weitgehend unproblematischen Entwicklung vor Ort. Der dritte Teil schließlich wird zeigen, dass es seit Mitte der 1980er Jahre zu einer Umkehrung dieses Verhältnisses kam. Einem immer positiveren Bild der Neuen Vahr in der breiten Öffentlichkeit stand eine stetige Akkumulation sozialer Benachteiligungen gegenüber. In der Schlussfolgerung wird die Frage erörtert werden, inwiefern die Erkenntnisse aus diesem Einzelfall breitere Rückschlüsse auf die Mechanismen der Großsiedlungskritik in der Bundesrepublik zulassen.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Garbsen - Auf der Horst: Eine Stadtneugründung in der Gebietsreform.(2013)Die Errichtung vieler Großsiedlungen fällt zeitlich zusammen mit der in den 1970er Jahren in den alten Bundesländern durchgeführten kommunalen Verwaltungs- und Gebietsreform, die im großstädtischen Kontext fast immer auf Eingemeindungen hinauslief. Und wo Großstädte in dieser Zeit Großsiedlungsprojekte jenseits ihrer Stadtgrenzen planten, wollten sie damit, so kann vermutet werden, nicht nur Wohnungsnot lindern, sondern nebenbei auch das Terrain für Stadterweiterungen abstecken. Am Beispiel der Großsiedlung Auf der Horst in Garbsen bei Hannover sollen zwei Dinge exemplarisch aufgezeigt werden: Erstens, welche Faktoren zur Errichtung einer hannoverschen stadteigenen Großsiedlung auf dem Territorium zweier Nachbargemeinden führten. Und zweitens, aus welchen Gründen dieses Projekt in Verbindung mit der Gebietsreform und anderen Reformvorhaben dieser Zeit nicht zu einer Vergrößerung der Stadt Hannover führte, sondern zu etwas ganz anderem: der Gründung einer neuen Stadt.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Laboratorien des Abstiegs? Eigendynamiken der Kritik und der schlechte Ruf zweier Großsiedlungen in Westdeutschland und Frankreich.(2013)Sowohl Sarcelles als auch das Märkische Viertel zogen in den 1960er und frühen 1970er Jahren in besonderer Weise öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Die vielgeschossigen Großsiedlungen dienten als beliebte Objekte sozialwissenschaftlicher Studien und einer regen Berichterstattung in den Medien. Noch bevor ihr Bau abgeschlossen war, verfügten sie zu Beginn der 1960er Jahre (Sarcelles) bzw. zu Beginn der 1970er Jahre (Märkisches Viertel) über ein denkbar schlechtes Image. Dem Westberliner Märkischen Viertel hing der zweifelhafte Ruf an, ein Quartier sozial schwacher Familien zu sein, während Sarcelles zum Inbegriff einer anonymen Schlafstadt wurde. Derartige Charakterisierungen weisen auf die von der Raumsoziologie vielfach beschriebene Wechselwirkung von räumlichen Konstellationen und sozialen Beziehungen hin. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Beitrag auf die Produktion von Wissen über die beiden Siedlungen in den Sozialwissenschaften, politischen Initiativen sowie ausgewählten Medien zwischen den 1950er und 1970er Jahren. Er beleuchtet aus einer vergleichenden Perspektive, wie sie als Laboratorien behandelt wurden, in denen sich gesellschaftliche Probleme verdichteten, und geht der Frage nach, was den spezifischen Ruf des Märkischen Viertels und Sarcelles ausmachte und wie er entstand. Die Analyse setzt sich in einem ersten Teil mit der diskursiven Herstellung des Märkischen Viertels als Problemviertel auseinander, um dann in einem zweiten Teil die gängigen Repräsentationen Sarcelles' dazu in Bezug zu setzen und abschließend einige vergleichende Überlegungen zum Einfluss der konzentrierten Wissensproduktion auf den Ruf der beiden Großsiedlungen anzustellen.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Zeitschriften-/Zeitungsartikel Vom Wohnen für alle zur Notlösung für Arme: Kommunaler Wohnungsbau in London nach dem Zweiten Weltkrieg.(2013)Bei der Wohnungsversorgung in London galt spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts, dass dort lenkend eingegriffen werden musste, wo der freie Markt nicht das gewünschte Ergebnis hervorbrachte: Die Regierung entschied sich für eine direkte Bereitstellung von Wohnraum, anstatt etwa Genossenschaften zu gründen oder zweckgebundene Kredite bereitzustellen. In Anlehnung an die kommerzielle Stadtentwicklung seit dem 17. Jahrhundert spricht man auch im Sozialen Wohnungsbau bei Ensembles, die aus mehreren Gebäuden bestehen und in einem Zug geplant und erbaut wurden, von Estates. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung Housing Estate heute oftmals mit einem Ensemble des Sozialen Wohnungsbaus gleichgesetzt. Sozialwohnungen wurden sowohl von den gemeindlichen Verwaltungsbezirken, den Boroughs, als auch vom London County Council (LCC), der übergeordneten Planungs- und Verwaltungsinstanz für ganz London, geplant, gebaut und verwaltet. Finanziert wurde der Soziale Wohnungsbau seit dem Addison Act (1919) im Wesentlichen durch Zuwendungen und Kredite der Nationalregierung. Seit 1939 werden alle Ausgaben und Einnahmen in Housing Revenue Accounts, also Etats für die Wohnraumversorgung, zusammengefasst. In der Nachkriegszeit waren die Boroughs im Wohnungsbau außerdem dem LCC untergeordnet. Der Soziale Wohnungsbau wurde in London also von drei Instanzen mit durchaus unterschiedlichen Zielsetzungen bestimmt. Die Autonomie der Londoner Boroughs war dabei bis zur Verwaltungsreform im Jahre 1965 eher schwach ausgeprägt. Durch Gesetze auf nationaler Ebene und über die Housing Revenue Accounts wurde das Machtgefüge zwischen den Instanzen immer wieder neu justiert, was für die Bewohner des Sozialen Wohnungsbaus im Alltagsleben konkret erfahrbare Konsequenzen hatte. Diese Zusammenhänge zwischen Politik und der baulich-sozialen Entwicklung des Sozialen Wohnungsbaus werden im Beitrag näher untersucht.Zeitschriften-/Zeitungsartikel