Grenzwerte für absolute Fahruntüchtigkeit bei Radfahrern.

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Datum

2014

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Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Berlin

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FO
EDOC

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Zusammenfassung

Die durchgeführten Untersuchungen sollten die Frage beantworten, ab welchem Alkoholisierungsgrad von absoluter Fahruntüchtigkeit auf dem Fahrrad auszugehen ist. Insbesondere war zu klären, ob der derzeit gemäß aktueller Rechtsprechung festgelegte Grenzwert der Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,6 zur Annahme einer absoluten Fahruntüchtigkeit geeignet ist. Hierzu wurden praktische Probandenversuche unter möglichst realistischen Bedingungen (z.B. Asphaltboden, verschiedene Witterungsverhältnisse, Alkoholkonsum in geselligem Rahmen) durchgeführt, wobei die von Schewe et al. Durchgeführten Fahrversuche erweitert und durch medizinische Untersuchungen ergänzt wurden. Insgesamt 74 Probanden beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 18 und 53 Jahren nahmen an den Versuchen teil. Die Fahrten erfolgten unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. Tragen von Fahrradhelm und Motorradschutzkleidung. Die Versuche wurden mittels Videokameras aufgezeichnet, so dass eine Auswertung mittels der Vergabe von Fehlerpunkten möglich war. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich relevante Ausfallserscheinungen bereits bei niedrigen BAK-Werten finden ließen. Die meisten Probanden waren in der Lage, die gröbsten Ausfallerscheinungen während der Fahrversuche bis zu einer BAK von etwa 0,8 zu kompensieren und grobe Fahrfehler zu vermeiden. Eine solche Kompensation gelang bei der ebenfalls im Rahmen der augenärztlichen Untersuchungen ermittelten Fusionsbreite jedoch nicht; diese nahm mit steigender BAK ab. Spätestens ab einer BAK von 1,1 nahmen die alkoholbedingten Ausfallerscheinungen und die daraus resultierenden Fahrfehler exponentiell zu. Nur vereinzelte Probanden waren in der Lage, die alkoholbedingten Ausfallerscheinungen während der Fahrversuche auch in sehr hohen BAKBereichen zu kompensieren. Bis zu einem BAK-Wert von 1,6 gab es einige wenige Probanden, deren Anzahl Fahrfehler nicht höher war als der Medianwert für alle Probanden im nüchternen Zustand. Spätestens ab 1,4 konnte allerdings kein Proband mehr seine persönliche Fahrleistung erreichen, die er im nüchternen Zustand gezeigt hatte.
The performed trials were supposed to answer the question, which level of alcoholisation causes "absolute impairment" of riding a bicycle. In particular, we wanted to find out if the valid threshold value of 1.6 g/L blood alcohol level (BAL) needs adaptation. Therefore we carried out drinkingcycling trials under conditions as realistic as possible (e.g. asphalt ground, different weather conditions, alcohol consumption in convivial gatherings). The trials performed by Schewe et al. served as a basis and were additionally expanded by new challenges and medical examinations. A total of 74 test persons of both sexes, aged between 18 and 53 years, participated in the trials. Practical trials were conducted under special safety conditions, such as wearing a bicycle helmet and motorcycle protection clothing. The practical trials were videotaped. The inspection of the videotapes allowed an evaluation by allocation of failure points for certain distinctive features. From a medicolegal point of view it has to be underlined that relevant alcohol-related deficits can already be found at rather low blood alcohol levels (BAL). Most test persons were able to compensate the most severe alcohol-related deficits up to BAL of around 0.8 g/L and avoid severe mistakes during cycling. However the amplitude of fusion as determined during ophthalmologic examination was resistent to compensation mechanisms and decreased with increasing BAL. At BAL of 1.1 g/L alcohol-related deficits and resultant signs of an impairment to drive increased exponentially. Only isolated test persons were able to compensate alcohol-related deficits during the parcours at very high BAL. Up to 1.6 g/L BAL, some individuals made not more severe cycling mistakes than the median value for all participants under sober conditions. However, at 1.4 g/L BAL, at latest, no one was able to reach his personal cycling performance that he had shown when sober.

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55 S.

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Serie/Report Nr.

Forschungsbericht; 28

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