Verträglichkeit von Fuß- und Radverkehr in Begegnungszonen an den Beispielen Herrengasse und Mariahilfer Straße in Wien.

Marsch, Viktoria
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Datum

2018

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AT

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Wien

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EDOC

Zusammenfassung

"Shared Space"-Konzepte, also die gemeinsame Benutzung des Straßenraums durch unterschiedliche verkehrsteilnehmende Gruppen, sind seit einigen Jahren in der Verkehrspolitik en vogue. Seit 2013 können in Österreich sogenannte Begegnungszonen verordnet werden. Darunter versteht man Straßen, deren Fahrbahn für die gemeinsame Nutzung durch Fahrzeuge und zu Fuß Gehende bestimmt ist. Eine gegenseitige Rücksichtnahme und ein außergewöhnlicher Grad der Interaktion aller Verkehrsteilnehmenden sind die Voraussetzungen für das sichere Funktionieren dieses Konzepts. Außerdem soll die Begegnungszone eine verkehrsberuhigende Maßnahme zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs darstellen. Dabei stellen sich die Fragen, ob der Fuß- bzw. Radverkehr tatsächlich von der Einführung der Begegnungszone profitiert und wie gut das Miteinander funktioniert. Um die Verträglichkeit von zu Fuß Gehenden und Radfahrenden in Begegnungszonen zu analysieren, wurden in zwei Wiener Begegnungszonen umfassende Video- bzw. Fragebogenerhebungen durchgeführt. Dadurch konnte erforscht werden, wie sich die Verkehrsteilnehmenden im Verkehrsraum verhalten, welche Interaktionen und Konflikte auftreten, wie das subjektive Sicherheitsgefühl ist und wie zu Fuß Gehende bzw. Radfahrende die jeweils andere verkehrsteilnehmende Gruppe wahrnehmen. Zusätzlich wurde Expertise von Fachleuten eingeholt. Während der zehnstündigen Aufnahme wurden 14.881 zu Fuß Gehende und 2.765 Radfahrende erfasst. 475 konfliktfreien Interaktionen zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden stehen null Unfälle und lediglich vier Konflikte, welche allesamt durch zu geringe Seitenabstände zustande kamen, gegenüber. Bei den Interaktionen ist zu beobachten, dass zum Großteil Radfahrende eine Handlung setzen, um einen Konflikt zu vermeiden. Die subjektive Wahrnehmung der befragten Verkehrsteilnehmenden spiegelt die objektive Beobachtung nicht zur Gänze wider. Die Begegnungszone löst zwar viel Begeisterung aus, sorgt jedoch auch für Bedenken bezüglich der eigenen Sicherheit und der gegenseitigen Rücksichtnahme. Oftmals wird die fehlende Bewusstseinsschaffung kritisiert. Insgesamt jedoch kann die Verträglichkeit von Fuß- und Radverkehr in Begegnungszonen als gegeben eingeschätzt werden. Empfehlungen, welche Aspekte beachtet und welche Maßnahmen gesetzt werden sollten, um die Verträglichkeit und eine gegenseitige Rücksichtnahme von zu Fuß Gehenden und Radfahrenden in Begegnungszonen zu fördern und um sicherzustellen, dass beide Verkehrsarten von dieser Nutzungsform profitieren, schließen die Arbeit ab.
Shared space concepts, that is the sharing of road space by different users, are implemented into traffic more and more in recent years. In Austria these so-called shared zones can be decreed since 2013. These zones are roads whose lanes are intended for shared use by vehicles and pedestrians. Requirements for the safe functioning of this concept are a mutual consideration and an extraordinary degree of interaction of all road users. The shared zone is intended to be a traffic calming measure to promote pedestrian and bicycle traffic. This raises the questions of whether pedestrian and bicycle traffic actually benefit from the introduction of the shared zone and how well the cooperation between the two groups is working. In order to analyze the compatibility of pedestrians and cyclists in shared zones, video recordings and questionnaire surveys were carried out in two shared zones in Vienna. This way it was possible to scrutinize the behaviour of the traffic participants, the interactions and conflicts that occured, the subjective sense of road safety and the perception of pedestrians and cyclists of the respective other group. In addition interviews were used to gather expert knowledge. 14,881 pedestrians and 2,765 cyclists were registered during the ten-hour video recording. A total of 475 conflict-free interactions between these mobility groups are countered by zero accidents and only four conflicts. The latter all resulted from too-close passing distances. In case of the interactions, for the most part it was the cyclists who set an action in order to avoid conflict. The subjective perceptions of the surveyed road users do not fully reflect the objective observation. Although shared zones are very popular, they cause concerns about the traffic safety, the mutual consideration of the road users and their lack of awareness for each other. Overall, however, pedestrian traffic and bicycle traffic are quite compatible in shared zones. At the end of the thesis, recommendations are given as to which measures should be taken to improve the compatibility and mutual consideration of pedestrians and cyclists in shared zones and to ensure that both mobility groups benefit from this new traffic concept.

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231 S.

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