Qualität der Kindertagesbetreuung. Entwicklung der Rahmenbedingungen zwischen Vielfalt und Einheitlichkeit. Bremse oder Motor - Eine nicht so einfache Unterscheidung.

Abstract

Es ist nicht zu leugnen, wichtige Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung sind gerade auch mit Initiativen des Bundes durchgesetzt worden und eine der zentralen Begründungen für den Föderalismus, dass Fortschritt im Wettbewerb der Länder um die jeweils beste Lösung entsteht, hat bisher nicht wirklich gut funktioniert. Wettbewerb würde ja auch nur funktionieren, wenn es einen Gewinn zu erzielen gäbe. Eine gute Infrastruktur für Familien und Kinder ist auf kommunaler Ebene bei der Ansiedlung von Unternehmen inzwischen sicher ein Standortfaktor; Bundesländer dagegen erzielen hierdurch kaum einen Wettbewerbsvorteil. Zudem verhinderte viele Jahre eine fehlende Transparenz den Vergleich der Ausstattungen, Strukturen und Bedingungen in den Ländern, sodass es auch an Ansehen durch bessere Bedingungen für Kinder und Familien für ein einzelnes Bundesland nicht viel zu gewinnen gab. Zumindest hieran haben die umfassendere Bundesjugendstatistik, das Wirken von DJI und Bertelsmann Stiftung einiges verändert, sodass zumindest das Abgeben der "Roten Laterne" im Länderranking ein wichtiger politischer Entwicklungsantrieb wurde (ob eine Spitzenstellung bei Betreuungsquoten, Personalschlüsseln oder in den Ausgaben pro Kind eher motivierend wirkt oder Rechtfertigungsdruck entfaltet, müsste aufmerksam beobachtet werden).