Sozialraumorientierung und Quartiersarbeit. Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement am Beispiel des Jobcenter Kiel.

Stöcken, Gerwin/Stremlau, Michael
Juventa
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Datum

2009

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Herausgeber

Juventa

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Weinheim

Sprache

ISSN

0342-2275

ZDB-ID

Standort

SEBI: Zs 4152

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Der Kieler Stadtteil Gaarden liegt am südlichen Ostufer der Kieler Förde. Es ist ein Stadtteil mit gewachsenen Strukturen und seine Geschichte ist eng mit der Kieler Werftindustrie verzahnt. Diese starke Abhängigkeit von der Werftindustrie hat diesen Stadtteil nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in den sozialen Beziehungen, Qualifikationen und in der kulturellen Zusammensetzung seiner Bevölkerung geprägt. Die negative Entwicklung der Werftindustrie hat demzufolge besonders für Gaarden tiefgreifende Folgen gehabt: Im Vergleich zur gesamten Stadt Kiel sind hier doppelt so viele Menschen arbeitslos und leben von Hartz 4. Insgesamt leben in diesem Stadtteil ca. 20.000 Menschen (Kiel: 234.000). Doch was macht einen Stadtteil zu einem Problemstadtteil? Definitiv die Summe aus vielen Faktoren, die die soziale Problemdichte beschreiben. Angefangen bei dem Grad der Erwerbslosigkeit im Sozialraum, über Bevölkerungsdichte, Ausländeranteil, Jugendkriminalität bis hin zu den Gesundheitsdaten und dem Bildungsstand der Kinder. Betrachtet man diese Faktoren jetzt konkret in Gaarden, so zeigt sich das Ausmaß der Problemlage: 39,9% der Bevölkerung erhalten Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) 30,2% der Bevölkerung erhält ALG II. Schlimmer sieht es noch bei den Kindern und Jugendlichen aus. So erhalten 65,6%, also 2/3, der bis zu 15-Jährigen Sozialgeld. Anders ausgedrückt: Nur jedes 3. Kind in Gaarden lebt nicht von Sozialgeld. Doch was bedeutet dies für die Kinder und Jugendlichen? Hier sind die Zahlen eindeutig. Nirgendwo im Kieler Stadtgebiet ist der Anteil der Kinder, die nach der Grundschule auf eine Hauptschule wechseln, die Hilfen zur Erziehung benötigen, die Karies, Übergewicht, Koordinationsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten haben höher als in Gaarden. Hinzu kommt ein für Kiel sehr hoher Ausländeranteil von 25%, der sich weit überwiegend aus einer großen türkischen Gemeinde zusammensetzt. Betrachtet man der Vollständigkeit halber auch noch die (Jugend-)Kriminalitätsrate, die Anzahl der Drogendelikte, den Zustand des Wohnraums, die Infrastruktur usw. wird schnell klar, dass hier nur konzertiertes Handeln zu einer Verbesserung der Situation führen kann. Das Jobcenter Kiel als Träger der Grundsicherung in der Landeshauptstadt Kiel hat sich intensiv mit den sozialräumlichen Gestaltungsmöglichkeiten des SBG II beschäftigt und möchte mögliche Optionen anhand der Projektes Gaarden vorstellen.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Theorie und Praxis der sozialen Arbeit

Ausgabe

Nr. 4

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 269-275

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.