2014-01-212023-02-042020-01-042023-02-042020-01-0420130340-1774https://repository.difu.de/handle/difu/220748Der Beitrag liefert einen konzisen Forschungsüberblick, der dazu anregen soll, bisher häufig national separierte Forschungsfelder analytisch in neuere Forschungen zu integrieren. Der Autor resümiert den einschlägigen Forschungsstand aus dem angloamerikanischen Sprachraum, dem die deutschsprachige Kriminalitätsforschung viele Anregungen verdankt. Wie er darlegt, ist die dortige Literatur von zwei Thesen geprägt: Zum einen wird mit Blick auf Europa und die USA postuliert, urbane Settings wirkten pazifizierend, verminderten interpersonelle Gewalt und generierten weniger gewaltsame Verhaltensmuster. Zweitens gehen viele Studien davon aus, städtische Gewalt unterscheide sich grundlegend von ländlicher, wobei auch diese Interpretationen einen stärkeren Gewaltrückgang in den Städten als auf dem Land konstatieren. Der Autor verwirft beide Thesen und plädiert für eine weit intensivere Kontextualisierung von Gewalt, orientiert an fließenden Grenzen zwischen Stadt und Land, zudem betont er, dass transnationale Transfers zur Fluidität dieser mehr imaginierten als realen Abgrenzungen beitrugen. Noch heute gelte die Stadt als Brutstätte von Gewalt, die einer idealisierten ländlichen Gesellschaft gegenüber gestellt wird, wobei wirkliche Stadt-Land-Vergleiche immer noch rar sind.Urbanisation and interpersonal violence in Europe and North America: a historiographical review.Zeitschriften-/ZeitungsartikelGewaltforschungSozialer KonfliktKonfliktverhaltenStadt-Land-GegensatzForschungsfeldNordamerikaEuropaStadtgeschichteÖffentlicher RaumVerstädterungGroßstadtSozialverhaltenUrsachenanalyse