2014-01-212023-02-042020-01-042023-02-042020-01-0420130340-1774https://repository.difu.de/handle/difu/220750Die als politisch interpretierte kollektive Gewalt der Weimarer Republik ist bereits gut erforscht, wobei der Einfluss urbaner Faktoren erst ansatzweise gewichtet wird. Jedoch fehlen Studien über die im städtischen Alltag verankerte Gewalt. Der Autor des Beitrags leistet hier wichtige kriminologisch-ethnografische Pionierarbeit in tätlichen Beleidigungen, wie sie in Reviertagebüchern der Berliner Polizei, speziell der 1930er Jahre, überliefert wurden. Wie seine umsichtige Analyse verdeutlicht, entstand eine solche gewaltsame Kommunikation nicht aus dem Nichts, sondern hatte eine Vorgeschichte. Zudem mussten diese Konflikte nicht zwangsläufig eskalieren. Denn unter geschlechtergeschichtlicher Perspektive, immer noch ein Defizit in der städtischen Gewaltforschung, waren diese Konfrontationen vernetzt mit anderen Normen und Werten, in diesem Fall mit Imaginationen von Ehre und Männlichkeit. Deren angemessene Wiederherstellung, auch durch bewusste Einschaltung der Polizei, konnte den Konflikt einhegen. Denn wie der Autor betont, agierte die Berliner Polizei hier nicht als allmächtige staatliche Institution, sondern wurde von den Beleidigten gezielt eingeschaltet, um ihre verletzte Ehre wiederherzustellen."... ohne jeglichen Grund mit der Hand in das Gesicht geschlagen zu haben ...": Alltägliche Gewalt in Berlin während der 1930er Jahre im Spiegel der Tagebücher Berliner Polizeireviere.Zeitschriften-/ZeitungsartikelGewaltforschungEthnographieKriminologieKonfliktverhaltenKriminalpolizeiDeutschlandBerlinStadtsoziologiePolizeiStadtgeschichteÖffentlicher RaumKriminalitätUrsachenanalyse