Laboratorien des Abstiegs? Eigendynamiken der Kritik und der schlechte Ruf zweier Großsiedlungen in Westdeutschland und Frankreich.
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ISSN
0340-1774
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Erscheinungsjahr
2013
Ausgabe
Erscheinungsort
Berlin
Seite(n)
S. 25-34
Sprache
Zeitschriftentitel
Jahrgang
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Verlag
Deutsches Institut für Urbanistik
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Informationen zur modernen Stadtgeschichte
Jahrgang
Ausgabe
Nr. 1
GND-Schlagworte
Freie Schlagworte
Großsiedlung | Wahrnehmung | Image | Kritik | Sozialkritik | Soziale Benachteiligung | Schlafstadt | Städtevergleich | Weiterentwicklung | Frankreich | Paris | Berlin-Märkisches Viertel | Sarcelles | Bebauung | Wohnungswesen | Wohnsiedlung | Wohnungspolitik | Sozialer Wohnungsbau | Trabantenstadt | Architekturkritik
Zeitbezug
1954
1976
1976
Geografischer Bezug
Zusammenfassung
Sowohl Sarcelles als auch das Märkische Viertel zogen in den 1960er und frühen 1970er Jahren in besonderer Weise öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Die vielgeschossigen Großsiedlungen dienten als beliebte Objekte sozialwissenschaftlicher Studien und einer regen Berichterstattung in den Medien. Noch bevor ihr Bau abgeschlossen war, verfügten sie zu Beginn der 1960er Jahre (Sarcelles) bzw. zu Beginn der 1970er Jahre (Märkisches Viertel) über ein denkbar schlechtes Image. Dem Westberliner Märkischen Viertel hing der zweifelhafte Ruf an, ein Quartier sozial schwacher Familien zu sein, während Sarcelles zum Inbegriff einer anonymen Schlafstadt wurde. Derartige Charakterisierungen weisen auf die von der Raumsoziologie vielfach beschriebene Wechselwirkung von räumlichen Konstellationen und sozialen Beziehungen hin. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Beitrag auf die Produktion von Wissen über die beiden Siedlungen in den Sozialwissenschaften, politischen Initiativen sowie ausgewählten Medien zwischen den 1950er und 1970er Jahren. Er beleuchtet aus einer vergleichenden Perspektive, wie sie als Laboratorien behandelt wurden, in denen sich gesellschaftliche Probleme verdichteten, und geht der Frage nach, was den spezifischen Ruf des Märkischen Viertels und Sarcelles ausmachte und wie er entstand. Die Analyse setzt sich in einem ersten Teil mit der diskursiven Herstellung des Märkischen Viertels als Problemviertel auseinander, um dann in einem zweiten Teil die gängigen Repräsentationen Sarcelles' dazu in Bezug zu setzen und abschließend einige vergleichende Überlegungen zum Einfluss der konzentrierten Wissensproduktion auf den Ruf der beiden Großsiedlungen anzustellen.