Umweltgerechtigkeit in Deutschland: Praxisbeispiele und strategische Perspektiven. Abschlussbericht.

Untertitel

Ressortforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Forschungskennzahl 3719 61 279 0. FB000886.
Umweltbundesamt -UBA-, Dessau-Roßlau


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1868-4340

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Erscheinungsjahr

2022

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Dessau-Roßlau

Seite(n)

143, Anh.

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Umweltbundesamt -UBA-, Dessau-Roßlau

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Deutsches Institut für Urbanistik -Difu-, Berlin

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Umwelt und Gesundheit; 4/2022

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Zusammenfassung

Der Gesundheitszustand der Bevölkerung wird von individuellem Verhalten und in großem Umfang von den Verhältnissen beeinflusst, in denen die Menschen wohnen, leben und arbeiten. In sozial benachteiligten Stadtquartieren ist das direkte Wohn- und Lebensumfeld häufig besonders stark durch Umweltprobleme gekennzeichnet. An dieser Stelle setzt der integrierte Ansatz Umweltgerechtigkeit an: Er zielt darauf ab, gesundheitsrelevante Belastungen der Umwelt, wie Lärm-, Luftschadstoff- und Hitzebelastungen, in sozial benachteiligten Quartieren zu vermeiden bzw. zu reduzieren und den Zugang der Quartiersbevölkerung zu gesundheitsförderlichen Umweltressourcen – beispielsweise Grün- und Freiflächen – zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wurde in dem Forschungsprojekt vor allem zwei zentralen Fragen nachgegangen: Welche Akteure auf den Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen sind auf welche Weise „Motoren“ für mehr Umweltgerechtigkeit? Und wie kann der Ansatz (noch) stärker verankert werden – insbesondere auf den Ebenen von Bund und Ländern? Um diese Fragen zu beantworten, wurden die Implementierung des integrativen Ansatzes Umweltgerechtigkeit auf Bundes- und Länderebene untersucht, gute Praxisbeispiele auf der kommunalen Ebene dokumentiert sowie Handlungsempfehlungen für die Stärkung des Ansatzes auf Bundes- und Länderebene entwickelt. Diese Empfehlungen fokussieren auf vier Aspekte: Verbesserung von Agenda-Setting sowie von programmatischen und gesetzliche Rahmenbedingungen, stärkere ressortübergreifende Zusammenarbeit, intensivere Unterstützung der kommunalen Ebene sowohl finanziell als auch im Hinblick auf Wissenstransfer, Beratung und Begleitung sowie (wissenschaftliche) Weiterentwicklung und stärkere Verbreitung des Ansatzes Umweltgerechtigkeit. Dabei erscheinen zwei Aspekte als besonders relevant und dringlich – sowohl für die Qualifizierung des Ansatzes selbst als auch für dessen Stärkung: Ohne die Intensivierung eines integrativen, ressortübergreifenden Vorgehens kann „Umweltgerechtigkeit“ nicht erfolgreich umgesetzt werden, denn es handelt sich um einen integrativen Ansatz. Außerdem muss der Themenzusammenhang Umwelt – Gesundheit – Soziales in politischen Programmatiken und Förderprogrammen aller Ressorts auf Bundes- und Länderebene verankert werden, die einen Beitrag zu mehr Umweltgerechtigkeit leisten können (Umwelt, Klimaschutz, Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung, Wohnen, Verkehr), damit eben jenes integrative Handeln Relevanz und die notwendige politische Rückendeckung erhält.
The health status of the population is influenced by individual behavior and largely by the conditions in which people live and work. In socially disadvantaged urban neighbourhoods, the living environment often is characterized by environmental problems to a particular extent. This is where the integrated approach to Environmental Justice comes in: It aims to avoid or reduce environmental challenges that are relevant to health, such as noise, air pollutants and heat pollution, in socially disadvantaged neighbourhoods and to enable the neighbourhood population to have access to environmental resources that promote health, such as green and open spaces. Against this background, the research project primarily pursued two central questions: Which actors at federal, state and local levels are promotors for more Environmental Justice and in what way do they act? And secondly: How can the approach be anchored more firmly especially at the federal and state levels? In order to answer these questions, the implementation of the integrative approach of Environmental Justice at federal and state levels was examined, good practice examples at municipal level were documented, and recommendations for action to strengthen the approach at federal and state levels were developed. These recommendations focus on four aspects: improvement of agenda setting as well as programmatic and legal framework conditions, stronger interdepartmental cooperation, more intensive support of the municipal level both financially and with regard to knowledge transfer, and advice and support as well as (scientific) further development and dissemination of the Environmental Justice approach. Two aspects appear to be particularly relevant and urgent –both for the qualification of the approach itself and for its strengthening: Environmental justice cannot be successfully implemented without intensifying an integrative, cross-departmental mode of operation, because it is an integrative approach. In addition, the connection between environmental, health and social issues must be anchored in political and funding programs in all departments at federal and state levels that can contribute to more Environmental Justice (e.g. departments responsible for the environment, climate protection, health issues, social affairs, urban development, housing, transport), so that the integrative action needed is given relevance and the necessary political backing.

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