Auflistung nach Schlagwort "Ästhetik"
Gerade angezeigt 1 - 7 von 7
Treffer pro Seite
Sortieroptionen
Zeitschriften-/Zeitungsartikel Abriss Ost.(2005)Der Bericht der Kommission "Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern" ermittelte im November 2000 die Zahl von einer Million leer stehender Wohnungen in Ostdeutschland und empfahl unter anderem die Subventionierung von Abriss, wobei vor allem die zu DDR-Zeiten entstandenen Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise zur Disposition stehen. In dem Beitrag wird auf die diesbezügliche Medienberichterstattung sowie die Resonanz bei Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern eingegangen und auf die Ideologisierung des Themas hingewiesen, da die Großwohnsiedlungen als städtebauliche Vorzeigeprojekte des Sozialismus gelten. Sie werden abgewertet, unabhängig von der Innensicht ihrer Bewohner. Die Abwertung wird unterstützt durch die westlichen Erfahrungen mit Großwohnsiedlungen, die als soziale Brennpunkte gelten. Abschließend wird ein Konzept der Raumbilder vorgestellt, das die ästhetische Bewertung baulicher Strukturen an die jeweilige gesellschaftliche Entwicklung koppelt und damit impliziert, dass Deutungsmuster historischen Veränderungen unterliegen. difuZeitschriften-/Zeitungsartikel Historical Pageants, Neo-Romanticism, and the City in Interwar Britain.(2016)Der Beitrag analysiert, wie in britischen Städten des frühen 20. Jahrhunderts politische Deutungen der Stadtgeschichte in historisierenden Umzügen und theatralischen Inszenierungen zur Aufführung kamen. Solche Veranstaltungen evozierten eine neoromantische Vision der Stadt, um gerade in Zeiten ökonomischer und politischer Krisenwahrnehmung ein Gefühl von Zugehörigkeit und städtischer Einheit zu kreieren. Mit Verweis auf aktuelle englische Forschungsdiskussionen um die Civic Middle Ages betont der Autor, dass eine Sicht, die den rein konservativen Charakter solcher Ereignisse betone, zu kurz greifen würde. Auch legt er dar, wie die Spektakel von verschiedensten städtischen Akteurinnen und Akteuren mit sehr unterschiedlichen politischen Hintergründen, darunter auch englische Frauenrechtlerinnen, angeeignet wurden.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Die romantische "Erfindung" des mittelalterlichen Nürnberg im 19. Jahrhundert.(2016)Der Beitrag verfolgt, wie Nürnberg aufgrund seines vermeintlich mittelalterlichen Stadtbilds zum beliebten Reiseziel der Romantik wurde. Dass Nürnberg vom historischen Baubestand her weniger eine mittelalterliche denn eine Renaissancestadt war, fiel bei dieser ästhetisierenden Aneignung kaum ins Gewicht. An der Nutzung unterschiedlichster Medien für die Vermarktung des "alten Nürnberg" wird deutlich, dass sich die Erfindung der "altdeutschen" Stadt im Kontext der Entstehung der modernen Tourismusindustrie vollzog. Auch wenn nicht alle städtischen Akteure die romantische Emphase teilten, hofften doch viele, von dem damit verbundenen Boom für die städtische Wirtschaft profitieren zu können. An vielen städtischen Beispielen lässt sich nachvollziehen, wie bereits im 19. Jahrhundert die Vermarktung romantischer Urbanität über Architektur bzw. das Zusammenspiel von Natur und Architektur, über Stadtgeschichte, Symboliken und Allegorien sowie über die Herstellung und mediale Vermittlung attraktiver Bilder und mehr oder weniger überzeugender Narrative funktionierte, die von den verschiedensten städtischen Akteuren für ihre jeweiligen Zwecke genutzt wurden.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Romantisierende Stadtbilder. Historismus und postmoderner Historismus im Vergleich.(2016)Der Beitrag hebt hervor, wie mit der Bevorzugung des Malerisch-Schönen auch im Städtebau emotionale Gehalte bzw. Stimmungsqualitäten stärker in den Vordergrund rückten. Vor diesem Hintergrund betont sie in einem Vergleich von Historismus und bis heute andauerndem postmodernem Historismus das Kulissenhafte der Rezeption und der Bewahrung historischer Stadtbilder. Sie diskutiert die identitätsbildende Funktion von Geschichte ausgehend von dem Befund, dass in den historisierenden Rekonstruktionen Fragen historischer Authentizität in den Hintergrund traten. Wie auch Gerhard Vinken für Basel und Köln hervorgehoben hat, resultierte aus der Wiederbesinnung auf das Historische ein durchaus ambivalentes Verhältnis zum geschichtlich Gewordenen, indem sie sowohl nicht-authentische Rekonstruktionen hervorbrachte als auch die Zerstörung denkmalschutzwürdiger Gebäude legitimierte. Für das malerische Erscheinungsbild nahm dieser "paradoxe Historismus" den Abriss und damit letztlich die Vernachlässigung von Geschichte in Kauf. Rekonstruktionen und historisierende Neubauten führten überdies dazu, dass in beiden Historismus-Phasen die Zeitgrenze zwischen historischer und gegenwärtiger Bausubstanz aufgehoben wurde, indem das Alte neu und das Neue alt erscheint.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Stadt und Romantik. [Themenschwerpunkt](2016)Thema des Hefts ist der Einfluss der Romantik - verstanden als Epoche und als darüber hinausweisende programmatische Haltung - auf urbane Phänomene vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dieser Einfluss beschränkt sich nicht auf eine topische und weit hinter die Zeit der Romantik zurückreichende Entgegensetzung von (infernalischer) Stadt und (idyllischer) Natur. Vielmehr lässt sich der urbane Raum als wichtiger Ort romantischer ästhetischer Strategien und Identitätsbildungen fassen. Themenbeiträge: Gisela Mettele: Stadt und Romantik (S. 5-18); Tom Hulme: Historical Pageants, Neo-Romanticism, and the City in Interwar Britain (S. 19-35); Katharina Brichetti: Romantisierende Stadtbilder. Historismus und postmoderner Historismus im Vergleich (S. 36-50); Celina Kress: Fatti Urbani. Aldo Rossi und die Poesie urbaner Dinge (S. 51-65); Charlotte Bühl-Gramer: Die romantische "Erfindung" des mittelalterlichen Nürnberg im 19. Jahrhundert (S. 66-78); Christoph Bernhardt: Zur Romantisierung und Authentisierung des Urbanen im 20. Jahrhundert - eine Erkundung (S. 79-90).Monografie Die Ungleichzeitigkeit in der Kultur. Wandel des Kulturbegriffs in vier Generationen.(1991) Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)Vier Generationen äußern sich zu Kunst und Kultur. Sie geben in Tiefeninterviews ein jeweils ausgeprägtes eigenes Verständnis von Kultur zu erkennen, das mit Konkurrenz um Lebenschancen zwischen diesen Generationen einhergeht. Die 30er-Jahre-Generation folgt einer Idee vom Kunstgegenstand als Manifestation objektiven Geistes. In der Betonung des Werts, der Wertschaffung und Werterhaltung entspricht sie der Lebenskonstruktion des privaten Unternehmers. Dem setzt die 40er-Jahre-Generation den aufklärerischen Diskurs entgegen. Sie sucht einen analytisch-theoretischen Kunstbegriff, der die Position des kritischen Wissenschaftlers widerspiegelt. In der Betonung von Gefühl, Innerlichkeit und unmittelbarer Erfahrung wertet die 50er-Jahre-Generation die Vernunftprämisse ihrer Vorgänger ab. Nicht Analyse, sondern empathische Kommunikation und Assoziation dominieren. Moment der Selbstfindung und des integrierten Denkens bestimmen ihre Lebenskonstruktion. Die 60er-Jahre-Generation negiert die Dimensionen der Innerlichkeit und Ganzheit. Sie entwirft einen Kulturbegriff der Oberfläche, der Montage und des ästhetischen Lebensstils, der im Design seinen Ausdruck findet. Damit ist die Entwicklung konkurrierender Kulturbegriffe nicht abgeschlossen. Es deutet sich eine "neue Ernsthaftigkeit" an, in der Subjektivität gesteigert, das Spielerische jedoch durch Rigidität und neue Verbindlichkeit ersetzt wird. difuZeitschriften-/Zeitungsartikel Zur Romantisierung und Authentisierung des Urbanen im 20. Jahrhundert - eine Erkundung.(2016)Romantik spielt eine bedeutende Rolle für die Herstellung von Stadtimages, die sowohl der inneren Identifikation als auch - im Wettbewerb der touristischen Ziele - der äußeren Profilbildung dienen und die Besonderheit und Wiedererkennbarkeit einer Stadt garantieren sollen. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Autor den Stellenwert historischer Authentizität als Signum aktueller Vergangenheitsvergegenwärtigung. Er fragt nach der Bedeutung der Stadt als Überlieferungsraum und der Sehnsucht nach dem vermeintlich "Echten" und "Wahren" für die romantische Selbst- und Fremdwahrnehmung von Städten im 21. Jahrhundert.