Pedelecs als Beitrag für ein nachhaltiges Mobilitätssystem? Eine Analyse zur Akzeptanz, Nutzung und Wirkung einer technologischen Innovation.

Abstract

Den Ausgangspunkt für die Arbeit bilden die seit 2010 verstärkt stattfindenden Diskussionen um das Thema Elektromobilität, deren politischer Fokus auf das Elektroautomobil gerichtet ist, was insbesondere in dem Ziel von einer Million Elektroautos, die bis 2020 in Deutschland unterwegs sein sollen, zum Ausdruck kommt. Während die Erfolge bei der Automobilität aber noch sehr verhalten ausfallen, hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits - mit Verkaufszahlen von über 310.000 Stück im Jahr 2011 - elektrisch unterstützte Fahrräder als verfügbare Form individueller E-Mobilität etabliert. Im Rahmen der Arbeit wird untersucht, ob durch die verstärkte Nutzung dieser elektrisch unterstützten Fahrräder (Pedelecs), ein Beitrag zu einem nachhaltigeren und zukunftsfähigen Mobilitätssystem geleistet werden kann. Als Ergebnis der Arbeit kann festgehalten werden, dass die Chancen für einen Wandel des Mobilitätssystems derzeit sehr gut stehen und Pedelecs, als vergleichsweise nachhaltige Fahrzeuge, dazu einen aktiven Beitrag leisten können. Allerdings findet die dazu notwendige Nutzung, die insbesondere zu einer Reduzierung von Automobilität führt, derzeit noch auf einem relativ niedrigen Niveau statt, so dass von einem systemwirksamen Beitrag noch nicht gesprochen werden kann. Es wird festgestellt, dass es sowohl bei ArbeitgeberInnen als auch bei den Nutzenden noch zahlreiche, obgleich nicht unauflösbare Einschränkungen gibt, die bewirken, dass trotz hoher Akzeptanz der Fortbewegungsart an sich, die Nutzung gering ist. Eine weitere Förderung der Pedelec-Nutzung ist deshalb zwingend notwendig, wenn die Potenziale dieser Mobilitätsform eine weitergehende Wirkung entfalten sollen.