Anlehnung und Autonomie, Kontrollbedürfnis und Risikobereitschaft, Sexualität und Gewalt. Zur Normalität und Pathologie adoleszenter Entwicklungsprozesse.

Günter, Michael
Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V.
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Datum

2011

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Herausgeber

Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V.

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Hannover

Sprache

ISSN

1612-1864

ZDB-ID

Standort

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Die Entwicklung in der Adoleszenz ist ein komplexer Prozess, der voll von Widersprüchen scheint. Die Beschäftigung Jugendlicher mit Sexualität und Gewalt ist nicht erst in der heutigen Mediengesellschaft allgegenwärtig. In diesem entwicklungspsychologischen Kontext ist zu fragen: Wie "normal" sind expansive Verhaltensauffälligkeiten, Gewaltneigung, Medienkonsum, Delinquenz? Welche Funktion haben sie für eine "normale" Entwicklung? Welche Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen sich dadurch und wie kommt es zu pathologischen Fixierungen? Entwicklungspsychologische Befunde wiesen in der Jugendphase eine andere Haltung gegenüber Risikoverhalten und der Wahrnehmung von Risiken, eine eingeschränktere zeitliche Perspektive mit geringerem Planungshorizont und eine geringere Fähigkeit, sich selbst zu kontrollieren nach. Impulsivität und das Bedürfnis nach Reizstimulation sind im Jugendalter erheblich erhöht. In diesem Beitrag wird weiter die Frage des Zusammenhangs von Konsum medialer Gewalt und Entwicklung aggressiver Handlungsdispositionen erörtert und auf dem Hintergrund der genannten Entwicklungsfunktionen die Gewaltneigung von Jugendlichen aus klinischer Perspektive beleuchtet. Weiter wird die Spannung zwischen einer Identifizierung mit oft subkulturellen Normen der Gleichaltrigengruppe und dem Ringen um Autonomie in Abgrenzung von den Erwachsenen als wichtigen Einflussfaktor erläutert. Adoleszente reagieren stärker sowohl auf direkte Einflüsse wie auch im Rahmen der Suche nach Anerkennung und Angst vor Zurückweisung auf indirekte Einflüsse der Gleichaltrigengruppe - auch und gerade in Richtung gewalttätigen Verhaltens. Schließlich wird in einem letzten Abschnitt noch kurz das Spannungsfeld sexueller Entwicklungsprozesse zwischen der Entwicklung einer eigenen sexuellen Identität und pathologischen Fixierungen gestreift.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe (ZJJ)

Ausgabe

Nr. 1

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 15-24

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.