Auflistung nach Schlagwort "Nachkriegszeit"
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Zeitschriften-/Zeitungsartikel Der Spielraum und die Leistungen kommunaler Sozialpolitik nach dem Ersten Weltkrieg.Ein Städtevergleich zwischen Berlin, Köln und Frankfurt/Main.(1993)Der Spielraum kommunalen Handelns nach dem Ersten Weltkrieg wurde gerade in der Sozialpolitik durch unvermeidbare soziale und gesetzliche Verpflichtungen aufs engste eingeschränkt. Der Versuch der Städte, die Massennot mit ihren eigenen Mitteln zu behaben, war zum Scheitern verurteilt. Nicht einmal das Allernotwendigste konnte während der Inflation erfüllt werden. Auch politisch war die Sozialpolitik nur von begrenztem Erfolg: Die Enttäuschung der leidenden Bevölkerung einerseits und der Ärger der Steuerzahler über hohe Sozialausgaben andererseits trugen wesentlich zu der Entfremdung zwischen Bürger und Kommunalpolitiker bei. Trotzdem lassen sich sehr positive Ansätze in dieser schweren Zeit ausmachen. Die kommunale Sozialpolitik, wenn auch unzureichend, leistete einen wichtigen kaum wahrgenommenen Beitrag zu den städtischen Lebensverhältnissen, zu der staatlichen Sozialpolitik und damit zur Stabilisierung der Weimarer Republik in ihrer kritischen Anfangsphase. Zweitens entstanden aus dieser Notsituation neue Konzepte für eine tragbare kommunale Sozialpolitik der Zukunft, die berechtigen, sie als Vorläufer des modernen Wohlfahrtsstaats anzusehen. difuZeitschriften-/Zeitungsartikel Zeitschriften-/Zeitungsartikel Gewaltkommunikation und Konfliktperformanz auf dem Berliner Schwarzmarkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.(2013)Mit Blick auf die jungen deutschen Staaten ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sehr lange unter Wiederaufbauaspekten untersucht worden. Die Analyse gewaltsamer Praktiken blieb ein offenes Forschungsfeld, das erst jüngst bearbeitet wird. Diese Perspektive ist umso wichtiger, als die nationalsozialistische Herrschaft durch massive, staatlich sanktionierte und volksgemeinschaftlich getragene Gewaltpraktiken, aber auch der Bombenkrieg das Gesicht und die soziale Ordnung der Städte stark verändert hatten. Der Autor verdeutlicht, wie die Berliner Schwarzmarktakteure, die Polizei sowie die ausdifferenzierte Nachkriegspresselandschaft versuchten, eine neue Zivilität herzustellen. Denn die mediale Kommunikation über Gewalt sowie die Gewaltpraktiken und die darauf bezogenen Imaginationen sowohl staatlicher Institutionen (hier: Polizei und ihre Schwarzmarktrazzien) als auch der Schwarzmarktakteure trugen dazu bei, das Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft auf eine zivilere Basis zu stellen. Darüber hinaus wurden in der Praxis des Schwarzmarktes die Räume der "Ruinenstadt" (Bader) nicht nur neu imaginiert, sondern von den Stadtbewohnern selbstbewusst wieder angeeignet. Grundsätzlich, so der Autor, wurde nach dem Krieg die massive, zusammenschließende Gewaltausübung in der "Volksgemeinschaft" abgelöst durch ein Sprechen über eine als allgegenwärtig wahrgenommene Gewalt. Eingebunden war all dies in eine sich neu formierende Nachkriegsmedienlandschaft, die eine breite Palette zivilerer Begegnungen zwischen Bürgern und staatlicher Obrigkeit beschrieb und in der Beschreibung mit herstellte.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Vom Wohnen für alle zur Notlösung für Arme: Kommunaler Wohnungsbau in London nach dem Zweiten Weltkrieg.(2013)Bei der Wohnungsversorgung in London galt spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts, dass dort lenkend eingegriffen werden musste, wo der freie Markt nicht das gewünschte Ergebnis hervorbrachte: Die Regierung entschied sich für eine direkte Bereitstellung von Wohnraum, anstatt etwa Genossenschaften zu gründen oder zweckgebundene Kredite bereitzustellen. In Anlehnung an die kommerzielle Stadtentwicklung seit dem 17. Jahrhundert spricht man auch im Sozialen Wohnungsbau bei Ensembles, die aus mehreren Gebäuden bestehen und in einem Zug geplant und erbaut wurden, von Estates. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung Housing Estate heute oftmals mit einem Ensemble des Sozialen Wohnungsbaus gleichgesetzt. Sozialwohnungen wurden sowohl von den gemeindlichen Verwaltungsbezirken, den Boroughs, als auch vom London County Council (LCC), der übergeordneten Planungs- und Verwaltungsinstanz für ganz London, geplant, gebaut und verwaltet. Finanziert wurde der Soziale Wohnungsbau seit dem Addison Act (1919) im Wesentlichen durch Zuwendungen und Kredite der Nationalregierung. Seit 1939 werden alle Ausgaben und Einnahmen in Housing Revenue Accounts, also Etats für die Wohnraumversorgung, zusammengefasst. In der Nachkriegszeit waren die Boroughs im Wohnungsbau außerdem dem LCC untergeordnet. Der Soziale Wohnungsbau wurde in London also von drei Instanzen mit durchaus unterschiedlichen Zielsetzungen bestimmt. Die Autonomie der Londoner Boroughs war dabei bis zur Verwaltungsreform im Jahre 1965 eher schwach ausgeprägt. Durch Gesetze auf nationaler Ebene und über die Housing Revenue Accounts wurde das Machtgefüge zwischen den Instanzen immer wieder neu justiert, was für die Bewohner des Sozialen Wohnungsbaus im Alltagsleben konkret erfahrbare Konsequenzen hatte. Diese Zusammenhänge zwischen Politik und der baulich-sozialen Entwicklung des Sozialen Wohnungsbaus werden im Beitrag näher untersucht.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Wiederaufbau als Arbeitsbegriff. Die Bremer Bauverwaltung und die Zeitschrift „Der Wiederaufbau" 1945-1960.(2020)Der Arbeitsbegriff Wiederaufbau zielte nicht auf die Wahrung von städtebaulichen Traditionen ab, sondern er intendierte den Neuaufbau der Innenstadt zu Lasten der baulichen Relikte des alten Bremen. Sie wurden stellenweise bedenkenlos vernichtet, selbst da, wo sie gemäß der bereits damals geltenden Grundsätze der Denkmalpflege unbedingt hätten erhalten werden müssen. Unter dem Dach dieses Arbeitsbegriffs ließ sich ein spezifisches Akteurshandeln mit einem eigentümlichen zeitgenössischen Habitus als Experte und „Macher" vereinbaren. Dieses Akteurshandeln des Wiederaufbaus zielte dementsprechend auf den teilweise recht radikalen Stadtumbau und damit insgesamt auf den Neubau der Stadt ab. Insofern erfüllte der Begriff einerseits propagandistisch eine Sammlungsfunktion für die gesamte Gemeinde der Stadtbürger, um politische Zustimmung und mentale Stabilisierung zu erzielen, die andererseits sektoral aber auf einen nur begrenzten und tendeziell auch ausschließenden Ausschnitt der Neubauoptionen zulaufen sollte. Er wiederum begünstigte bestimmte soziale Gruppen und schloss andere von der Teilhabe an den Erfolgen des Wiederaufbaugeschehens aus. In der konsensstiftenden Mentalität des Wiederaufbaus entstand somit nur der Neuaufbau in Bremen. Gerade weil er von den Experten „gemacht" wurde, wurde er von der überwältigenden Mehrheit der Bremer als Lösung ihrer akuten stadtplanerischen Problemlagen akzeptiert und das selbst dann, wenn er große Opfer an den Relikten, den Ruinen des baukulturellen Erbes der Stadt, einforderte.