Gewaltkommunikation und Konfliktperformanz auf dem Berliner Schwarzmarkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

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ISSN

0340-1774

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2013

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Berlin

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S. 54-64

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Deutsches Institut für Urbanistik

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Nr. 2

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1945
1955

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Zusammenfassung

Mit Blick auf die jungen deutschen Staaten ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sehr lange unter Wiederaufbauaspekten untersucht worden. Die Analyse gewaltsamer Praktiken blieb ein offenes Forschungsfeld, das erst jüngst bearbeitet wird. Diese Perspektive ist umso wichtiger, als die nationalsozialistische Herrschaft durch massive, staatlich sanktionierte und volksgemeinschaftlich getragene Gewaltpraktiken, aber auch der Bombenkrieg das Gesicht und die soziale Ordnung der Städte stark verändert hatten. Der Autor verdeutlicht, wie die Berliner Schwarzmarktakteure, die Polizei sowie die ausdifferenzierte Nachkriegspresselandschaft versuchten, eine neue Zivilität herzustellen. Denn die mediale Kommunikation über Gewalt sowie die Gewaltpraktiken und die darauf bezogenen Imaginationen sowohl staatlicher Institutionen (hier: Polizei und ihre Schwarzmarktrazzien) als auch der Schwarzmarktakteure trugen dazu bei, das Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft auf eine zivilere Basis zu stellen. Darüber hinaus wurden in der Praxis des Schwarzmarktes die Räume der "Ruinenstadt" (Bader) nicht nur neu imaginiert, sondern von den Stadtbewohnern selbstbewusst wieder angeeignet. Grundsätzlich, so der Autor, wurde nach dem Krieg die massive, zusammenschließende Gewaltausübung in der "Volksgemeinschaft" abgelöst durch ein Sprechen über eine als allgegenwärtig wahrgenommene Gewalt. Eingebunden war all dies in eine sich neu formierende Nachkriegsmedienlandschaft, die eine breite Palette zivilerer Begegnungen zwischen Bürgern und staatlicher Obrigkeit beschrieb und in der Beschreibung mit herstellte.

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