Auflistung nach Schlagwort "Ursachenanalyse"
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Zeitschriften-/Zeitungsartikel "... ohne jeglichen Grund mit der Hand in das Gesicht geschlagen zu haben ...": Alltägliche Gewalt in Berlin während der 1930er Jahre im Spiegel der Tagebücher Berliner Polizeireviere.(2013)Die als politisch interpretierte kollektive Gewalt der Weimarer Republik ist bereits gut erforscht, wobei der Einfluss urbaner Faktoren erst ansatzweise gewichtet wird. Jedoch fehlen Studien über die im städtischen Alltag verankerte Gewalt. Der Autor des Beitrags leistet hier wichtige kriminologisch-ethnografische Pionierarbeit in tätlichen Beleidigungen, wie sie in Reviertagebüchern der Berliner Polizei, speziell der 1930er Jahre, überliefert wurden. Wie seine umsichtige Analyse verdeutlicht, entstand eine solche gewaltsame Kommunikation nicht aus dem Nichts, sondern hatte eine Vorgeschichte. Zudem mussten diese Konflikte nicht zwangsläufig eskalieren. Denn unter geschlechtergeschichtlicher Perspektive, immer noch ein Defizit in der städtischen Gewaltforschung, waren diese Konfrontationen vernetzt mit anderen Normen und Werten, in diesem Fall mit Imaginationen von Ehre und Männlichkeit. Deren angemessene Wiederherstellung, auch durch bewusste Einschaltung der Polizei, konnte den Konflikt einhegen. Denn wie der Autor betont, agierte die Berliner Polizei hier nicht als allmächtige staatliche Institution, sondern wurde von den Beleidigten gezielt eingeschaltet, um ihre verletzte Ehre wiederherzustellen.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Perspektiven auf Gewalt in europäischen Städten seit dem 19. Jahrhundert. [Leitartikel](2013)Stadt und Gewalt bieten vielfältige Bezugspunkte und stehen in einem spannungsreichen, von historischen Veränderungen geprägten Verhältnis - so lassen sich die hier versammelten Beiträge resümieren, die unter Einbeziehung von Raum- und Kommunikationsaspekten folgende Erkenntnisgewinne bieten: Die Raumperspektive ermöglicht eine präzisere Vernetzung von Praktiken, Imaginationen und symbolischen Aspekten von Gewalt in der Stadt. Wie aus einigen Beiträgen hervorgeht, ist körperliche Gewalt eng mit anderen Kommunikationsformen verbunden bzw. wird durch diese vorbereitet und nachfolgend gedeutet. Die im Heft vorgestellten Forschungsergebnisse möchten als Plädoyers verstanden wissen, die Kategorien Stadt, Raum und Gewalt (als soziale Praxis/Kommunikationsmittel) analytisch produktiv zu verknüpfen.Graue Literatur/ Bericht SOS - Sieht die Inobhutnahme noch Land? Krisenintervention und Inobhutnahme in der Kinder- und Jugendhilfe. Dokumentation der Fachtagung am 5. und 6. November 2015 in Berlin.(2016) Deutsches Institut für Urbanistik -Difu-, Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe -AGFJ-, BerlinInhalt: Vorwort: Kerstin Landua: Steigende Fallzahlen oder Stabilisierung auf hohem Niveau und kein Ende in Sicht? Eine Dynamik, die das Feld überrollt, aber keine wirklich neuen Handlungskonzepte? Eine Fachpraxis, die (teilweise) überfordert ist und (weiter) nach Antworten sucht? S: 5 ; Fachvorträge: Jens Pothmann: Gefühlte Realität oder empirisch belegt? Entwicklung der Fallzahlen der Inobhutnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe. S. 11; Barbarea Kiefl: Was veranlasst Jugendämter, Kinder in Obhut zu nehmen? Stellungnahme eines Jugendamtes. S. 35 ; Stefan Rücker: In guter Obhut? Ist das so? Ein wissenschaftlicher Blick auf die derzeitige Situation in der Inobhutnahme. S. 51 ; Caroline Rapp; Jürgen Wurst: § 42a SGB VIII - Vorläufige Inobhutnahme von ausländischen Kindern und Jugendlichen nach Einreise. Was sieht der Gesetzgeber vor? Wie geht die Praxis (bisher) damit um? S. 67 ; Jessica Kriewald: Blick einer Familienrichterin auf die Praxis der Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen. Welchen Handlungsbedarf gibt es aus familienrichtlicher Sicht? S. 76.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Zeitschriften-/Zeitungsartikel Zeitschriften-/Zeitungsartikel Stadt, Raum und Gewalt [Themenschwerpunkt].(2013) Deutsches Institut für Urbanistik, BerlinDie Aufsätze zum Thema im Einzelnen: Klaus Weinhauer/Dagmar Ellerbrock: Perspektiven auf Gewalt in europäischen Städten seit dem 19. Jahrhundert; Richard Mc Mahon: Urbanisation and interpersonal violence in Europe and North America: a historiographical review; Florian Grafl: Urbane Gewalt im Barcelona der Zweiten Republik (1931-1936): Gewaltpraxis, staatliche Interventionsversuche und die Reaktionen städtischer Akteure; Herbert Reinke: "... ohne jeglichen Grund mit der Hand in das Gesicht geschlagen zu haben ...": Alltägliche Gewalt in Berlin während der 1930er Jahre im Spiegel der Tagebücher Berliner Polizeireviere; Malte Zierenberg: Gewaltkommunikation und Konfliktperformanz auf dem Berliner Schwarzmarkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs; Michael G. Esch: Graffiti, Topographie, Gewalt: Kommunikationspraktiken von Hooligans in Polen; Anja Johansen: Police Violence and Videotapes: Changing Dynamics of Police-Public Encounters in the Public Space.Zeitschriften-/Zeitungsartikel Urbanisation and interpersonal violence in Europe and North America: a historiographical review.(2013)Der Beitrag liefert einen konzisen Forschungsüberblick, der dazu anregen soll, bisher häufig national separierte Forschungsfelder analytisch in neuere Forschungen zu integrieren. Der Autor resümiert den einschlägigen Forschungsstand aus dem angloamerikanischen Sprachraum, dem die deutschsprachige Kriminalitätsforschung viele Anregungen verdankt. Wie er darlegt, ist die dortige Literatur von zwei Thesen geprägt: Zum einen wird mit Blick auf Europa und die USA postuliert, urbane Settings wirkten pazifizierend, verminderten interpersonelle Gewalt und generierten weniger gewaltsame Verhaltensmuster. Zweitens gehen viele Studien davon aus, städtische Gewalt unterscheide sich grundlegend von ländlicher, wobei auch diese Interpretationen einen stärkeren Gewaltrückgang in den Städten als auf dem Land konstatieren. Der Autor verwirft beide Thesen und plädiert für eine weit intensivere Kontextualisierung von Gewalt, orientiert an fließenden Grenzen zwischen Stadt und Land, zudem betont er, dass transnationale Transfers zur Fluidität dieser mehr imaginierten als realen Abgrenzungen beitrugen. Noch heute gelte die Stadt als Brutstätte von Gewalt, die einer idealisierten ländlichen Gesellschaft gegenüber gestellt wird, wobei wirkliche Stadt-Land-Vergleiche immer noch rar sind.